Rückblick auf die 4. Clusterkonferenz

Rückblick auf die 4. Clusterkonferenz

Am 16. und 17. September 2021 fand die vierte Clusterkonferenz „Zukunft der Pflege“ im Online-Format statt. Das verantwortliche Projektteam des Pflegepraxiszentrums (PPZ) Hannover blickt zurück.

Projektleiterin Dr. Regina Schmeer eröffnet die 4. Clusterkonferenz, einleitende Worte folgten von Prof. Dr. med. Michael P. Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Vorstandsmitglied für das Ressort Forschung und Lehre

Unter dem Motto „Gemeinsam forschen? Für technische Lösungen im pflegerischen Handeln“ lud das PPZ Hannover die Teilnehmenden der Clusterkonferenz ein, sich zwei Tage Zeit zu nehmen, um das Gemeinsame und seine vielseitigen Aspekte des schnell entwickelnden Forschungs- und Praxisfeldes Digitalisierung in der Pflege in den Mittelpunkt zu rücken. Das Fachpublikum aus Wissenschaft, Praxis, Politik, Forschungsförderung und Industrie erhielt so die Möglichkeit, sich darüber auszutauschen, welchen Stellenwert das Gemeinsame in der digitalen Transformation der Pflege einnimmt und einnehmen sollte und welche Rolle den Beteiligten dabei zukommt.

Gemeinsam Nachdenken konnten die Teilnehmenden etwa in den drei Keynote-Präsentationen. Der erste Keynotesprecher, Prof. Frank Weidner, stellte seine Überlegungen zur digitalen Transformation der Pflege als einen soziotechnischen Prozess dar. Dieser beinhaltet das Potenzial, neue Technologie gemeinsam mit neuen Konzepten professioneller Pflege zu entwickeln und dabei sowohl das individuelle Fallverstehen als auch das wissenschaftliche Regelwissen im Pflegehandeln mit zu berücksichtigen und zu fördern. Patrick Weber stellte in einer zweiten Keynote Chancen und Risiken im Zusammenhang mit Pflegedaten dar und konnte durch sein vielseitiges Engagement umfangreiche Einsichten in aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich wiedergeben. Die dritte Keynote hielt Manouchehr Shamsrizi, der seine Vorstellung einer Pflege in der nächsten Gesellschaft skizzierte. Diese seien eng mit dem spielerischen Charakter digitaler Anwendungen verbunden, wobei es unumgänglich ist, die Entwicklung digitaler Technologien zusammen mit den Anwendenden zu gestalten. Sonst bestehe die Gefahr, dass ein schlechter analoger Prozess ein schlechter digitaler Prozess wird, so Herr Shamsrizi. Die drei Keynote-Sprecher traten in einen unmittelbaren Austausch mit Dialogpartnerinnen aus der Pflegepraxis, die ihre Überlegungen und Erfahrungen mit dem Publikum teilten und mit den Keynote-Sprechern auf die Suche nach Gemeinsamkeiten ihrer Erfahrungen gingen. Wir danken den Keynote-Sprechern und den Dialogpartnerinnen Ute Bischoff-Schroeder, Julia Broszio und Iris Meyenburg-Altwarg für ihre wertvollen Beiträge.

Gemeinsam Austauschen zwischen Forschung, Praxis, Industrie und weiteren Akteur*innen hieß es in den zahlreichen Fachvorträgen und Poster-Präsentationen auf der Konferenz. So wurden in sieben Vortragseinheiten und drei Poster-Sessions die Themen Veränderung im Pflegehandeln durch technische InnovationenPartizipation, Techniktransfer, Kompetenzförderung, integrierte Forschung sowie Evaluationsansätze in den Mittelpunkt gestellt. Insgesamt 33 Fachvorträge und 23 Poster boten den Teilnehmenden die Möglichkeit des Austausches mit den Referierenden sowie Reflexionen und Ideen mit Blick auf das eigene Tätigkeitsfeld.

Gemeinsam Forschen heißt es darüber hinaus für das Cluster „Zukunft der Pflege“, für das die jährlichen Clusterkonferenzen einen Raum zum Austausch bieten und eine Plattform zur Präsentation ihrer Ergebnisse (gegenüber der Fachöffentlichkeit). Die war etwa zu Beginn der Veranstaltungen möglich, als der aktuelle Arbeitsstand der Pflegepraxiszentren Berlin, Freiburg, Nürnberg und Hannover sowie des Pflegeinnovationszentrums vorgestellt wurden. Außerdem stellten die Cluster-Arbeitsgemeinschaften der ELSI-Forschung (ethische, rechtliche und soziale Implikationen in der Mensch-Technik-Interaktion), Kompetenzförderung sowie Evaluation ausgewählte Fragen und Themenkomplexe in Workshops vor und diskutierten diese gemeinsam mit dem Publikum.

Gemeinsam Entwickeln war die Divise der fünf Unternehmen, die im Innovationswettbewerb ihre aktuellen technischen Lösungen vorstellten. Um für ihren Favoriten in der anschließenden Umfrage zu stimmen – und so einen Sieger des Wettbewerbs zu finden –, wurden dem Publikum die Kriterien „Praxistauglichkeit“, „Innovationshöhe“ und das „Unterstützungs- bzw. Verbesserungspotenzialen“ vorgeschlagen. Das Projektteam des PPZ Hannover gratuliert allen Wettbewerber*innen zu ihren gelungenen Präsentationen und besonders der erstplatzierten Visseiro GmbH mit ihrem intelligenten Sitzkissen SmartSeat.

Gemeinsam Lernen wurde für Pflegeschüler*innen im Rahmenprogramm der Konferenz in einem Workshop ermöglicht, indem es galt, gemeinsam mit renommierten Expert*innen über den Einsatz von Robotern und interaktiven Technologien für eine Pflege der Zukunft zu diskutieren.

Ein ganz besonderer Dank des PPZ Hannover gilt der EventClass GmbH und der CSi Hamburg GmbH, die durch ihre professionelle Begleitung des Projektteams und durch ihre technische und organisatorische Unterstützung den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gewährleisteten.

Zum Ende der Veranstaltungen reichte das PPZ Hannover den Staffelstab an das PPZ Freiburg weiter. Wir freuen uns sehr darauf, am 21. und 22. September 2022 die fünfte Clusterkonferenz besuchen zu können und mit zu diskutieren, wenn es dort heißen wird: Technologie bewegt Pflege.

Wir hoffen, wir konnten allen Teilnehmenden und Referierenden eine spannende, inspirierende sowie möglichst reibungslose Veranstaltung bieten und bedanken uns sehr bei Ihnen für die gemeinsame Konferenz.

Ihr Pflegepraxiszentrum Hannover

Am 15.10.2021 veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung und Forschungen einen Bericht zur vierten Clusterkonferenz.

Das Pflegepraxiszentrum Hannover bedankt sich für für diesen aufmerksamen Kommentar.

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